Die Ausstellung [CONTROL] NO CONTROLpräsentiert rund 80 Werke aktueller künstlerischer Positionen aus der Sammlung der Hamburger Kunsthalle,aus Privatbesitz und anderen Museen. Im Nebeneinander und in der Konfrontation spiegeln und erfragen die ausgewählten Arbeiten die Wirkungsweisen von Macht durch Kontrolle. Sie zeigen künstlerische Strategien, die der Überwachung Widerstand leisten und die Mechanismen sozialer Kontrolle hinterfragen.
Sophie Calleengagierte 1981 für die Arbeit La Filatureeinen Privatdetektiv, um sich beobachten zu lassen. Trevor Paglen widmet sich in Behold These Glorious Times!(2017) dem maschinellen Sehen, der künstlichen Intelligenz (KI) und dem sich verändernden Status des Bildes. Was passiert, wenn nicht mehr Menschen, sondern Computer Bilder lesen? Zunehmend werden unbemerkt Aufnahmen vom Menschen erzeugt, wie Adam Broomberg & Oliver Chanarin in Spirit is a Bone(2016) mit einem Atlas des Antlitz des Menschen aufzeigen, den sie mit Hilfe einer auf 3D-Gesichtsscans basierenden Sicherheitstechnologie entwickelt haben.
Eine militärische Überwachungskamera hat Richard Mosse eingesetzt, um Menschen auf ihrer Flucht nach Europa zu filmen. Incoming(2017) ist eine Reflexion über nationalstaatliche Kontrollen, menschliches Leid und Technologien, die gegen sich selbst verwandt, die Bedingungen der Sichtbarkeit fundamental verändern könnten. Die fünf Bilder des Zyklus Presidencyvon Thomas Demand entstanden anlässlich der US-Präsidentschaftswahl 2008 als Auftragsarbeit des New York Times Magazine. Sie dokumentieren die Inszenierung von Macht und demonstrieren zugleich, dass wir uns durch das Abbilden mit der Täuschung begnügen.
Beteiligte Künstler_innen: Adam Broomberg & Oliver Chanarin, Sophie Calle, Edmund Clark & Crofton Black, Thomas Demand, Bogomir Ecker, Harun Farocki, Jenny Holzer, Sven Johne, Annette Kelm, Mårten Lange, Richard Mosse, Trevor Paglen, Peter Piller, Barbara Probst, Thomas Ruff.