Seit über vier Jahrzehnten prägt Anton Corbijn mit seinen ikonischen Porträts das Image von Bands und Musikern wie Joy Division, Depeche Mode, Tom Waits, U2 oder Rolling Stones. MitAnton Corbijn. The Living and the Dead widmet das Bucerius Kunst Forum dem international renommierten Fotografen nun eine umfassende Schau.
Die in zwei Teile gegliederte Ausstellung umfasst 119 analog entstandene Arbeiten, darunter bisher unveröffentlichte Aufnahmen. Der erste Teil umfasst 77 seiner meist als Auftragsarbeiten entstandenen Musikerporträts. Viele dieser Fotografien wurden zu ikonischen Bildern. Schon früh erkämpfte sich Corbijn bei seinen Auftragsarbeiten schöpferische Freiheit, um seinen sehr eigenen Stil umsetzen zu können. Der zweite Teil der Ausstellung setzt den Musiker-Porträts die freien Arbeiten des Fotografen entgegen. Für die zweiteilige Serie a. somebody begibt sich Corbijn in der Maskerade von Musikern in die ländliche Umgebung seiner Jugend. Den in Strijen entstandenen Farbfotografien stehen hochformatige Schwarz-Weiß-Fotografien gegenüber, die im Studio aufgenommen wurden und an Passbilder erinnern. Diese Arbeiten sind die wohl freiesten Fotografien des Künstlers. Für die Serie Cemeteriesfotografierte Anton Corbijn keine Menschen, sondern ausnahmsweise Grabmonumente in seiner charakteristischen Bildsprache. Diese bisher nicht veröffentlichte Serie entstand 1982, in der Zeit Corbijns großen Durchbruchs.
Wie viele Fotografen hat Corbijn lange an der Schnittstelle zwischen freier und angewandter Fotografie gearbeitet. Die Ausstellung untersucht eine selten gestellte Frage: Wann wird Fotografie Kunst?